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Der Ratgeber für kulinarisches Messe-Marketing

Meistens steht sie offen: die Küchentür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

bei der Planung des Messestandes sind viele Dinge zu beachten. Im Fokus stehen natürlich Exponate, Gesprächsszonen und weitere Präsentationsflächen. Dass funktionale Fragen eines Catererings nicht an erster Stelle stehen, ist da ganz nachvollziehbar. Obgleich in dieser Phase der Planung schon der Grundstein dafür gelegt wird, wie gut z. B. die Abläufe an der Bar und in der Küche während der Messe ausfallen werden.
Ein Detail, was mir immer wieder auffällt, ist die Tür zur Küche. Sie ist bei den meisten Messe-Projekten, die ich betreue, ein Diskussionsthema. Das ist Anlass für mich, Ihnen heute einmal die Zugangsmöglichkeiten zur Küche aufzuzeigen und die Vor- und Nachteile abzuwägen.
Der Klassiker

Mit drei Tellern eine geschlossene Tür zu überwinden ist nicht einfach. Jeder von Ihnen kennt es: die Küche ist mit einer klassischen 80-cm breiten Standardtür mit Klinke ausgestattet. Sie ist in der Tat die häufigste Form, den Zugang zum Küchenraum zu organisieren. In der Regel öffnet sie nach innen zur Küche.
Vorteile: sie ist einfach in der Planung, benötigt an sich wenig Platz und sollte die kostengünstigste Version sein.
Nachteile: sie nimmt Platz von der Küche weg, muss aber immer in irgendeine Richtung zum Öffnen gezogen werden, was dem Servicepersonal mit vollen Händen natürlich eher schwerfällt.

Meine Meinung: Die schlechteste Version für eine Küche. Sie kommt am häufigsten vor, weil sie gegenüber den anderen Alternativen günstig ist. Hinzu kommt, dass man dem Kundenwunsch, diese Tür immer geschlossen zu halten, selten wirklich nachkommen kann. Das Ergebnis ist, sie steht häufiger offen und gewährt einen freien Blick in die Küche, was viele Aussteller nicht so schön finden. Verbessern kann man dies allerdings mit der Installation eines Türschließers (bitte nicht so hart einstellen).
Halbautomatische Schiebetür

Das habe ich auf der BAU 2017 in München gesehen und fand es wirklich gut. Der Aussteller hatte eine halbautomatische Schiebetür in die Küche eingebaut. Per Knopfdruck (es war ein Fußschalter am Rand der Tür) wurde die Tür automatisch geöffnet und schloss automatisch wieder. Die Servicekräfte mussten also nur gegen den Fussschalter treten und schon war der Weg frei.

Vorteile: Das Öffnen der Tür fällt sehr leicht, da man die Hände hierzu nicht einsetzen muss. Die Schiebetür nimmt beim Öffnen nichts von der Küchenfläche weg. Eine Version, die das Hinein- und Hinausgehen ohne Zusammenstöße gewährleistet. Die Tür schließt automatisch, die eventuellen Einblicke sind auf ein Minimum reduziert.

Nachteile: Ich vermute, dass die Kosten für dieses Konzept relativ hoch sind. Ganz kann man hiermit die Einblicke in die Küche nicht verhindern, je nachdem in welche Richtung die Küchenöffnung liegt.

Meine Meinung: eine gute, sehr platzsparende Lösung.
Schwingtür(en)

Schwingtüren kennt jeder von Ihnen, es gibt sie mir einem oder zwei Flügeln. Sie erfüllen viele der Anforderungen für gute Abläufe. Allerdings sind sie (aus gutem Grund) selten auf der Messe anzutreffen.

Vorteile: das Servicepersonal kann in die Küche gelangen und auch wieder herausgehen, ohne eine Klinke drücken zu müssen. Man schiebt sich einfach mit dem Körper in die jeweilige Richtung. Die Kosten für eine Schwingtür dürften im mittleren Segment der hier dargestellten Varianten stehen.

Nachteile: Schwingtüren nehmen in beide Richtungen Platz weg. Manchmal wird dies relativiert, durch zwei kleinere Türen. Aber: Schwingtüren sind nur etwas für Restaurant- bzw. Hotelküchen mit geregelten Abläufen, ansonsten sind Unfälle mit entgegenkommen-den Servicekräften vorprogrammiert.

Meine Meinung: Finger weg davon, das funktioniert mit den meisten Servicekräften nicht.
Sichtschutz

Eine große Sichtschutzwand mit weiteren Funktionen Die Küche hat gar keine verschließbare Tür bzw. nur einen Zugang ohne Türblatt. Es wird dafür eine Sichtschutzwand aufgestellt, um die das Servicepersonal herumgeht, und so in die Küche gelangt. Die Gäste können nicht in die Küche schauen.
Vorteile: keine Tür, die das Servicepersonal beim Betreten oder Verlassen der Küche „überwinden“ muss. Keine unerwünschten Einblicke in die Küche und natürlich keine Geräusche beim Schließen der Tür.
Nachteil: Sie benötigen mehr Fläche, um die Sichtschutzwand aufzustellen, was am Ende weniger Fläche für andere Zwecke bedeutet.
Meine Meinung: Top-Lösung. Besser geht es nicht.
Praxisbeispiel: RheinCargo auf der Transport & Logistik

Der Grundriss unseres Beispiel zeigt wie Funktionalität mit Gestaltung vereint wurde Hierzu ein kleines Beispiel aus der Praxis, das mir freundlicherweise die Innenarchitektin Friederike Albinus von pm.concept aus Bückeburg zur Verfügung gestellt hat. Auf der Transport & Logistik hat pm.concept für den Kunden RheinCargo einen Stand konzipiert, der es erlaubte, die Küchentür offen stehen zu lassen und trotzdem keine unerwünschten Einblicke in diesen Bereich gewährte. Anhand des Grundrisses können Sie am besten sehen, wie man mit einer großen Wandscheibe den Blick in den Funktionsraum unterbricht und in diesem Fall auch noch eine weitere Funktion für diese Wand gefunden hat. Hier wurde der Sichtschutz als Rückbuffet für die Bar verwendet und die Premix-Fässer fanden auch noch ihren Platz darin. Abgesehen davon ist diese Wand natürlich auch noch ein gestalterisches Element.
Am Ende ist es natürlich immer ein Abwägen der Varianten und was baulich überhaupt möglich ist. Vielleicht denken Sie bei der nächsten Planung eines Messestandes einmal daran, was bei Ihnen möglich ist. Häufig sind es Varianten, die man einfach nur früh genug planen muss.

Ich wünsche Ihnen viele erfolgreiche Messen,

Ihr

Mark Schwarzkopf


Mein besonderer Dank für diesen Artikel gilt Frau Albinus von pm.concept (www.pm-concept.de) und der Firma RheinCargo (www.rheincargo.com)
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